Residenz

Ein halbes Jahrtausend lang – vom 14. Jahrhundert bis zum 15. November 1918 – war die Residenz Fürstensitz der Wittelsbacher. 1385 wurde die „Neue Veste“ (der damalige Name der Residenz) erbaut.

Während mehrerer Jahrhunderte wuchs sie zu der jetzigen Größe heran. Verschiedene Stilrichtungen und Bauherren prägten das Aussehen der Residenz. Der Ietzte Bauabschnitt unter Ludwig I. wurde von Leo Klenze 1826-1842 ausgeführt. In dieser Zeit entstanden der klassizistische Königsbau, der Festsaal und die Hofkirche.

Es bedurfte nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs mehrere Jahrzehnte dauernder Restaurierungsarbeiten, um der Residenz ihren einstigen Glanz wiederzugeben. Der Königsbau am Max-Joseph-Platz wurde nach dem Vorbild des florentinischen Palazzo Pitti errichtet. An diesem Platz befindet sich auch der Eingang zum Residenzmuseum.

Entlang der Residenzstraße verläuft der 1611-1619 unter Kurfürst Maximilian entstandene, mit schönen Malereien verzierte Renaissancetrakt. Seine Portale bewachen vier wappentragende Löwen. In der Mitte der Fassade steht in einer Nische die Patrona Bavariae, eine kostbare Muttergottesstatue von Hans Krumper.

Zum Hofgarten hin liegt der sogenannte Kaiserhof mit dem Eingang zur Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst. Im anschließenden Festsaalbau ist der Herkulessaal, Münchens schönster Konzertsaal, zu finden.

An der Ostseite der Residenz, gegenüber dem Marstalltheater, befindet sich der Ianggezogene Verwaltungsbau des Nationaltheaters und im Hintergrund die Ruine der Allerheiligen-Hofkirche. Die Residenzmauern umgeben sechs lnnenhöfe. Von der Residenzstraße betritt man durch ein Portal den Kapellenhof und den Grottenhof. Die Mitte des wunderschonen Grottenhofs schmückt der Perseusbrunnen, der nach einem Entwurf des niederländischen Künstlers Friedrich Sustris im 16. Jahrhundert entstand.

Den daneben Iiegenden Königsbauhof ziert ein bronzene Neptunstatue. lm Mittelpunkt der Residenz liegt der achteckige Brunnenhof. Eine Bronzefigur Ottos von Wittelsbach krönt den dortigen Wittelsbacher Brunnen. Das Brunnenbecken ist umgeben von symbolischen Figuren. Sie stellen die vier bayerischen Flüsse Isar, Inn, Donau und Lech dar. An warmen Sommerabenden finden in dieser stimmungsvollen Atmosphäre Serenadenkonzerte statt. lm Brunnenhof ist auch der Eingang zum Cuvilliestheater. Der viereckige Kaiserhof mit seinen bemalten Fassaden, der grösste der Höfe, und der Apothekenhof Iiegen hinter der Nordfront der Residenz.