Frauenkirche

Das größte Bauwerk des mittelalterlichen Münchens ist die Frauenkirche oder wie sie genau heißt, der „Dom zu unserer Iieben Frau“.

Von den Bürgern der Stadt wurde die Kirche unter grossen Opfern geplant, finanziert und auch mitgebaut. Fast ohne die Unterstützung von Fürsten und Kirche setzte sich die Bürgerschaft mit ihrem Liebfrauendom ein einzigartiges Denkmal.

Zwanzig Jahre (1468 bis 1488) dauerten unter Anleitung des Architekten Jörg von Halspech die Bauarbeiten. Der schlichte Backsteinbau hat eine Länge von 109 m und eine Breite von 40 m.

Der dreischiffige spätgotische Hallenbau wird überragt von zwei Türmen. Ihre jetzige patinabesetzte Kupferbedachung bekam sie erst 1524. Nach dem Vorbild italienischer Kuppeln gebaut, sind die sogenannten welschen Hauben des Wehrzeichen Münchens geworden. Die beiden Türme der Frauenkirche sind nicht genau gleich hoch. Einer mißt 1OO und der andere 99 Meter.

Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom bis 1953 wieder aufgebaut. Beeindruckend sind die Weite und das helle Licht im Innern der Frauenkirche. Bedeutende Kunstschätze sind in der im Vergleich zu den Barockkirchen eher schmucklosen Kirche, die Chorfenster mit den Glasgemälden aus dem 14.-18. Jahrhundert und die Schnitzereien von Erasmus Grasser im Chorgestühl.

Zwei Meisterwerke frühester und spätester Gotik sind Figuren an den ChorpfeiIern: die Christusfigur aus dem 14. Jahrhundert und die Madonna aus dem 16. Jahrhundert. Links vom Hochaltar geht es in die Krypta. 46 Wittelsbacher Fürsten und Erzbischöfe von München-Freising Iiegen in dieser Gruft. Im linken Seitenschiff der Kirche ist das marmorne Prunkgrab von Kaiser Ludwig IV. zu finden.

Einen Pakt mit dem Teufel soll der Architekt Jörg von Halspach für den Bau der Frauenkirche geschlossen haben. Unter der Bedingung, dass in der Kirche keine Fenster zu sehen seien, wollte der Teufel ihm behilflich sein. Als die Kirche fertig war, kam der Satan, um zu Überprüfen, ob der Baumeister sein Wort gehalten hatte. Dieser führte ihn an einen Platz unter der Orgel, von dem aus kein Fenster zu sehen war. Wutentbrannt, so übertölpelt zu sein, stampfte der Teufel mit dem Fuß auf und fuhr in die Hölle. An dieser Stelle ist bis heute der schwarze Tritt des Teufels zu sehen.