Nymphenburger Schloss

Eines der schönsten barocken Schlösser Deutschlands ist die imposante Schloßanlage in Nymphenburg.

Der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria ließ das SchIoß für seine Gemahlin Adelaide von Savoyen Schloss Nymphenburgals Sommerresidenz erbauen. Der fünfstöckige Mittelteil entstand nach den Plänen von Agostino Barelli, Antonio Viscardi und Joseph Effner in der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Mehrere Generationen dauerte es, bis das Schloß seine heutige Ausdehnung hatte. Die Arkaden und die beiden Seitenflügel wurden unter Kurfürst Maximilian Emanuel II. erbaut. Der Rondellplatz mit Springbrunnen ist ein Werk Francois Cuviillies. Um das Rondell wurden die herrschaftlichen Villen für den bayerischen Adel angelegt. Im nördlichen Teil des SchloßrondeIIs ist die Nymphenburger Porzellanmanufaktur untergebracht.

Vom Schloß führt der eineinhalb km lange Nymphenburger Kanal bis zum Hubertusbrumnen, der dem jagdfreudigen Prinzregenten Luitpold gewidmet ist und aus dem Jahre 1921 stammt. Der Kanal ist im Winter ein beliebter Treffpunkt für Schlittschuhläufer und Eisstockschützen. Prunkraum im SchIoßinneren ist der Steinerne Saal. Über zwei Geschosse nimmt der Festsaal ein. Mit üppigen Stukkaturen, Fresken und farbenfrohen Malereien reich geschmückt, kommt in diesem Saal die ganze verschwenderische Pracht des Rokoko zu Geltung. Im Steinernen Saal finden im Juli die stimmungsvollen Konzerte der „Nymphenburger Sommerspiele“ statt.

Neben anderen prächtigen Schloßräumen sind vor allem das chinesische Lackkabinett und die Schönheitsgalerie König Ludwigs I. sehenswert. Für diese Galerie hat der König 36 schöne Münchnerinnen von dem Maler Joseph Stieler porträtieren Iassen. Die berühmtesten sind die Schuhmacherstochter Helene Sedlmayer und Lola Montez, die Geliebte des Königs.

Das Schloß ist Di. bis So. 9.00-12.30 und 13.30-17.00 Uhr geöffnet. Im Winter wird eine Stunde später geöffnet und eine Stunde früher geschlossen. Im Südflügel des Schlosses, der ehemaligen Hofwagenburg, ist das Marstallmuseum untergebracht. Prunkvolle Karossen, Schlitten und Reitausrüstungen der bayerischen Könige und Kurfürsten sind in dem Museum zu sehen. Öffnungszeiten Di. bis So. 10.00-12.00 und 13.00-16.00 Uhr.

Wunderschön ist der Blick, der sich von der Freitreppe über den herrlichen Schloßpark bietet. Ursprünglich war er als französischer Garten mit einer zehn Meter hohen Fontäne und einem Nymphenburger Schloss mi SeeKanal, der zu einer von Josef Effner gestalteten Marmorkaskade führt, angelegt worden. Von Ludwig von Sckell wurde der Nymphenburger Schloßpark im englischen Stil erweitert. An seiner Nordseite verbindet ihn ein Ausgang mit dem Botanischem Garten. Ein Spaziergang führt an mehreren sehenswerten Parkbauten vorbei. Als Jagdschlößchen für Kurfürstin Maria Amalia entstand 1734-1739 die Amalienburg. Francois Cuvillies schuf mit diesem SchIößchen eine der vollkommensten Rokokowerke. Um den runden Spiegelsaal mit seinen silbernen Stuckarbeiten auf blauem Grund gruppieren sich die anderen Zimmer. Hauptsachlich Jagdmotive schmücken die Räume. Für die Amalienburg gelten dieselben Öffnungszeiten wie fürr das Schloß. Über zwei Geschosse erstreckt sich die 1718-1721 errichtete Badenburg. Das Badeschlößchen war das erste heizbare Hallenbad bei Hofe. Ein großes Deckengemälde „Apoll im Sonnenwagen“ schmückt den Festsaal. Bemerkenswert sind auch die mit Vögeln und Blumen bemalten chinesischen Tapeten und die holländischen Kacheln des Schlosspark NymphenburgBadebeckens. Als Teepavillon wurde die Pagodenburg von Josef Effner 1716-1719 erbaut. Ihre Inneneinrichtung ist hauptsächlich im asiatischen Stil gehalten. Seidentapeten, Lackmalereien und interessante chinesische Motive bestimmen das Bild des zweigeschossigen Baus. Die Magdalenenklause sollte dem Kurfürsten Max Emanuel als besinnlicher Rückzugsort dienen. Ein GroßteiI der romantischen Klause nimmt die als künstliche Grotte gestaltete Kapelle ein. Die Badenburg, die Pagodenburg und die Magdalenenklause sind im Winter geschlossen und im Sommerhalbjahr zu denselben Zeiten wie das Schloß geöffnet.