Englischer Garten

Das von Bächen durchzogene kurfürstliche Jagdrevier in den Isarauen ließ Kurfürst Karl Theodor, auf Anregung des Grafen Rumford, in einen Park im englischen Stil umwandeln. Er schuf damit den ersten Park, der nicht nur dem Hofe, sondern auch dem Volk zur Erholung dienen sollte.

Angelegt wurde der Englische Garten, der damals noch Karl-Theodor-Park hieß, 1789 von dem Gartenarchitekten Ludwig Sckell. Die grüne Lunge Münchens reicht vom  Haus der Kunst in der Stadtmitte bis zum nördlich gelegenen Aumeister (Biergarten).

Der Schwabinger Bach und der Eisbach durchziehen die Parklandschaft mit ihrem alten Baumbestand, verschlungenen Wegen und einladenden Wiesen. An den Grafen Rumford erinnern sowohl das Rumford-Denkmal am Parkeingang, nahe dem Haus der Kunst, wie auch das RumfordschIößchen, in dem ein Kindergarten untergebracht ist, beim Chinesischen Turm.

Auf einem künstlichen HügeI im SüdteiI des Parks steht der Monopterus. Der hübsche Rundtempel mit ionischen Säulen und einem Kuppeldach wurde 1837 von Leo von Klenze errichtet. Von hier hat man einen wunderschönen Blick über den Park und die nahe Innenstadt. Um den Monopteros lagern im Sommer die Müssigganger, die hier Vergessen von den Unbilden des Lebens suchen.

Eine Sehenswürdigkeit für die Spaziergänger in diesem Teil des Englischen Gartens sind die Nacktbader am Eisbach. Mittelpunkt des Parks ist der Biergarten am Chinesischen Turm, der in der warmen Jahreszeit, Tausende von Besuchern anzieht. In den umliegenden Büschen und Wiesen kann man auch immer wieder einmal über einen müden Trinker stolpern.

Der romantische Kleinhesseloher See, ein Stückchen weiter nördlich, ist mit seinen kleinen Inselchen ein Paradies für Enten und Schwäne. Mit einem Ruder- oder Tretboot kann man eine gemütliche Bootsfahrt über den See machen. Ein Denkmal am Seeufer erinnert an den Architekten Sckell.

Das Seehaus mit Café, Restaurant und  Biergarten ist für viele Spaziergänger ein willkommener Rastplatz. Im Winter ist der See von Schlittschuhlaufern und Eisstockschützen bevölkert.

Der Englische Garten, eine der beliebtesten Freizeitoasen Münchens, lockt zum Baden, Reiten, Spazierengehen, Radfahren, Faulenzen und Frisbeespielen zu jeder Jahreszeit einheimische und auswärtige Erholungssuchende an.

Ein Vergnügen aus vergangenen Zeiten bieten auch heute noch die Fahrten mit den Pferdedroschken am Chinesischen Turm durch die Parklandschaft. Ganz für sich allein wollte der Märchenkönig Ludwig II. bei seinen Spaziergängen den Englischen Garten haben. Bei den seltenen Ausflügen des menschenscheuen Monarchen in den Park durfte kein anderer Spaziergänger seine Wege kreuzen. Nur heimlich wurde er von manchen seiner Untertanen beobachtet. Am liebsten verlegte König Ludwig Il. aber seine Spaziergänge in die Bergeinsamkeit seines Schlosses Linderhof.